Der Reiz am Schreiben liegt sicherlich unter anderem darin zu versuchen, zu einem Ort, auf den sich kaum etwas reimt, eine Geschichte zu erfinden und sie in fünf Zeilen zu erzählen.

Nehmen wir an, Sie fliegen mit GoogleEarth über Großgottern und freuen sich über den schönen Namen. Aber was reimt sich schon darauf! Stottern, verlottern, Dottern. Wenn es gelingt, daraus etwas zu machen, dann kann man sich schon mal eine halbe Stunde lang freuen.

Es kann etwas lustig sein, wenn es sich an der falschen Stelle ereignet, zum Beispiel mein Limerick von heute zwischen 5 und 6 Uhr. Dann schlief ich wieder ein.

Ein Äppelwoitrinker aus Frankfurt am Main,

Der träumte von einem Schnitzel vom Schwein,

Mit ein paar Böhnchen

Und Scheibchen Zitrönchen.

hmmmmh

Da fuhr er dem Auto vor ihm hinten rein.

Im Moment habe ich eine sehr produktive Phase. Von einer Starbucks-Verkäuferin (eine Chinesin) schnappte ich auf, sie hätte sich gewünscht, ihre Mutter bücke einen Kuchen für Sie. Das war ein Beispiel ihres Deutschlehrers. Bei manchen Verben gibt es ja einen starken und einen schwachen Konjunktiv. Bei mir ist es der Wunsch einer Studentin aus Mücke.

Ich versuche im Moment, beim Schreiben neuer Limericks von den Berufen auszugehen. Also muss ich Berufe finden oder erfinden. Die Stellenanzeigen geben da gute Hinweise. So fand ich den Quality Manager.

Ein Quality Manager ging in Berlin

Auch mal zur Bundesregierung hin,

.......

Und da habe ich wieder einen Limerick für meine Rubrik Limerick der Woche.

Ich danke allen, die mir über dieses Wochenende geholfen haben, den Besucherzähler über 100 zu tragen.

Nun habe ich endlich drei Videos mit Limericks bei Youtube hochgeladen, die Sie hier auf meiner Website aufrufen können. Bei dem Limerick über Graf Kuno hätte ich beinahe husten müssen. Aber dann habe ich mich gefangen und ich konnte stattdessen etwas Trauer in meine Stimme legen. Ich lache mich immer halbtot, wenn ich mir das Video anschaue. Na ja, Schauspieler bin ich keiner.

Ein Limerick soll ja in der fünften Zeile eine überraschende Wendung enthalten, vielleicht eine lustige. Aber was ist lustig? Wie finde ich lustige Wendungen für meine Limericks?

Eine unter mehreren Möglichkeiten ist diese: Etwas ist lustig, wenn sich ein Gegenstand an einer völlig falschen Stelle befindet. Wenn also die Naslöcher oben sind, wenn der Hundebesitzer an die Leine genommen wird, wenn eine tolle Feier nur durch einen Lotto-Dreier finanziert wird, wenn im Sarg der Sargbauer liegt und schläft. Die Mutter soll ihr Baby zum Lachen bringen können, wenn sie den Schnuller in den Mund nimmt, denn da ist er an der ganz falschen Stelle. Babys sollen schon nach sechs Wochen darauf reagieren.

Bitte schicken Sie mir doch mal eine Mail, ob das stimmt.

Ein einzelner Limerick ist wie ein Trompetenstoß, wie ein Tor Ihrer Mannschaft, wie ein Kuss. 50 Limericks hintereinander gelesen sind wie ein Konzert, wie ein Festtagsmenue, wie ein toller Film oder wie ein schöner Abend zu zweit.

Ist es erlaubt, Orte zu erfinden? In der Not? Wenn überhaupt keiner zu finden ist? Wenn der Ahnenforscher von seinem Schatz gern ein Bussi hätte, auf welchen Ort reimt sich Bussi? Manche Orte in Limericks kennt doch ohnehin nicht jeder. Hier bei uns gibt es Ortsnamen, die im Süden, im Osten oder im Norden unbekannt sind. Ist da nicht egal, ob es den Ort überhaupt gibt? Also ich lasse meinen Ahnenforscher in Gnussi leben. Ein Bussi kriegt er aber trotzdem nicht, denn die Tussi macht Schlussi.

Ich möchte gern einen Limerick schreiben, in dem das Christkind zu Ostern kommt und der Osterhase zu Weihnachten. Alle tauschen mal mit ihren Kollegen. Aber ich habe noch keine Lösung. Ein Gedicht habe ich, aber das ist natürlich etwas länger.